Stopfleber
Was ist eine Stopfleber?
Stopfleberproduktion bedeutet, dass eine Gans oder Ente durch gewaltsames Zwangsfüttern gezielt krank gemacht und damit eine mehr als zehnfach vergrößerte Stopfleber erzielt wird. Die Folgen für die Tiere sind gravierend: Die Enten und Gänse leiden an Atemnot, Wunden, Fieber und sterben oft schon vor der eigentlichen Schlachtung an Herzversagen, Ersticken oder Infektionen.
Die Tierhaltung setzt meistens auf enge Käfige. Die Hauptleidtragenden der Stopfmast sind Enten. Etwa 50 Millionen Enten stehen rund 6 Millionen Gänsen gegenüber. Die Enten werden in enge Einzelkäfige gesperrt und können sich nicht einmal umdrehen. Die Stopfmast ist in zahlreichen Ländern als Tierquälerei verboten. Die größten Produktionsländer sind Frankreich, China, Bulgarien, Ungarn und Spanien.
Weiter verbreitet als viele denken
Sie glauben, Stopfleber sei nur ein Thema für selbsternannte Gourmets? Leider falsch, denn das Leid der Stopfleberproduktion findet sich in vielen Produkten wieder. Nicht nur in der Gänse- oder Entenstopfleber, sondern auch in Fleisch, Fett, Gänsebrust und Entenkeulen, Gänseschmalz, belgischen Terrinen und Pasteten oder Daunen (Bettwaren, Jacken, Schlafsäcken etc.).
Folgen für die Umwelt
Die Stopfmast bringt eine massive Umweltverschmutzung mit sich. Die ätzenden Fäkalien der Tiere werden häufig ungeschützt in die Natur geleitet. Riesige Gülleseen sind Begleiterscheinungen der Käfigbatteriefarmen. Das Futter muss weltweit beschafft werden und fehlt als wertvolle Nahrungsressource Menschen und Tieren in den Dritte-Welt-Ländern. Für ein kleines Produkt wie die Stopfleber wird eine gewaltige Menge an Futter aufgewendet – angesichts des weltweiten Hungers ein extremes Missverhältnis.
Folgen für Ihre Gesundheit
Enten und Gänse zu stopfen bedeutet, sie gezielt krank zu machen. Kranke Tiere sind empfänglich für weitere Krankheiten. Nicht umsonst kam es zu schweren Ausbrüchen der Geflügelgrippe, gerade in Stopfmastregionen. Jeder Ausbruch birgt die Gefahr einer Mutation und einer weltweiten Eskalation unbekannten Ausmaßes.
Stopfleber und -fleisch sind zudem extrem ungesund. Fleisch und Organ sind völlig verfettet. Es gibt Studien, die einen Zusammenhang von Stopfleber und Alzheimer sowie rheumatischen Erkrankungen festgestellt haben.
Fazit
Wie Sie mit Ihrem Körper umgehen, ist natürlich Ihre Entscheidung. Aber bedenken Sie: Es geht auch um die Gesundheit unzähliger anderer Menschen, Gänse und Enten.
Eine pneumatische Stopfmaschine, in einer ungarischen Stopfmastanlage.
So nennt man das Stopfen in Frankreich. Die meisten Opfer der Stopfmast sind zwar Enten, aber wenn Gänse gestopft werden, dann sind es Graugänse. So kann man auch Fleisch aus der Stopfmast erkennen. Findet man graue Federkiele, besteht ein akuter Verdacht.
Klammheimlich hat sich Bulgarien zum zweitgrößten Stopfleberproduzenten der Welt gestopft. Das Land ist ein Produktionsstandort Frankreichs, denn die bulgarische Foie Gras verschwindet nahezu spurlos und wird in orginal französiche Foie Gras umgewandelt und so weltweit verkauft.
Dieses Bild zeigt die Stopfleber einer Ente. Das Organ wog ca. 700 Gramm. Die Folgen für die Tiere sind gravierend.
Enten und Gänse für die Stopfmast werden am Schnabel verstümmelt. So möchte man Kannibalismus, der gestressten Tiere, auf engstem Raum verhindern. Dieser Vorgang macht die Tiere behindert und bedeutet Schmerzen.
Diese Käfige werden nach dem Verbot der Einzelkäfige, von der Branche als Tierschutzinnovation gefeiert. Diese Ente war schwach und hat sich mit dem Schnabel im Gitter verfangen. SOKO Tierschutz rettete das Tier und brachte es schwer verletzt in Sicherheit.
Nach wie vor, Jahre nach dem Verbot und dem Ende der Übergangsfristen, werden in Ungarn und Frankreich zahllose Einzelkäfige eingesetzt. Die Ente kann sich nicht umdrehen, kaum bewegen und die Behörden drücken beide Augen zu.
Unter vielen Käfigen bilden sich Blutpfützen. Die Tiere verletzen sich an Schnäbeln und bilden wunde Fußballen. Entenfüße sind nicht für Drahtgitter gedacht.