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Schlachthof Gärtringen wird VORÜBERGEHEND geschlossen



Videoüberwachung sinnlos, außer man möchte Tierschützer erwischen Das Landratsamt Böblingen hat angekündigt den Schlachthof Gärtringen zu schließen bis ein schlüssiges Gesamtkonzept zur Abwehr weiterer Tierschutzverstöße vorliegt. Das ist leider ungenügend, denn der Schlachthof enthält bereits seit Jahren massive bauliche Mängel, die Tierleid und Gewalt gegen Tiere verursachen. Diese wurden aus unerfindlichen Gründen erst 2018 erkannt, als unsere erste Aufdeckung im Ländle (Schlachthof TBB) die Behörden alarmierte, obwohl sie seit Jahrzehnten Bestand hatten. Darum fordern wir, dass ein Konzept, weiteres geduldiges Papier, nicht reicht. „Es ist schon ziemlich sonderbar, dass man nicht erst einmal auffordert, dass dort alles erfolgreich umgebaut wird. So eine Schonung hätte man bei einem falsch konstruierten Balkon nicht zu erwarten“, so SOKO-Sprecher Mülln. Die Ankündigung einer Videoüberwachung ist leider sinnlos. Denn SOKO Tierschutz hat bereits zwei Schlachthöfe mit Videoüberwachung des Schlachtbereichs geschlossen. Videoüberwachung stellte sich als wirkungslos heraus, da die Mengen an Videomaterial nicht zu sichten sind. Das bedeutet mindestens 6x9 Stunden (mindestens 6 Kameras notwendig) Material am Tag. Wer soll die 54 Stunden pro Tag sichten? Die gleichen Tierärzte, die schon nicht handelten, als die Taten vor der eigenen Nase passiert sind? SOKO Tierschutz sieht eher den Grund, dass man in Zukunft verhindern möchte, dass Tierschützer erneut den Schlachthof beobachten. „Würde mich nicht wundern, wenn man sich jetzt von uns Steuerzahlern eine nette 24/7-Abschreckung gegen Tierschützer mit Infrarotscheinwerfern finanzieren lässt“, kritisiert Mülln. SOKO Tierschutz fordert weiterführende Konsequenzen, denn die Probleme liegen in der Politik und Verwaltung. Die Landratsämter stecken mit ihren Veterinären tief im Filz, sie sind unfähig ernsthaft zu handeln. Wir brauchen eine überregionale Kontrolle, die hart und unabhängig überwachen und zuschlagen kann. „Solche Missstände müssen das wirtschaftliche Ende bedeuten und nicht sprudelnde Steuergelder. Der politische Wille dafür ist nicht da, sonst würde man das Fleischsystem an sich gefährden, denn mit echten Kontrollen blieben bei all den Missständen die Fleischtheken leer“, erläutert der SOKO-Sprecher.

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