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Bad Grönenbach: Ein Jahr danach - Ein Fazit


Vor einem Jahr kam die Qual der Rinder in der Mega-Milchviehfarm im Allgäu an die Öffentlichkeit: Tiere, die umher geschleift, geschlagen und getreten wurden, die mit Kopfwunden langsam starben und Durst, Hunger, Siechtum und Gewalt erlitten. 12 Monate später ist der Betrieb unverändert. Die Tonnen an Milch täglich gehen in Käse, Trinkmilch oder Joghurt. Die Tiere sind noch den gleichen Tätern ausgeliefert. Die Massentierhaltung läuft erfolgreich weiter. Die neue staatliche Kontrollbehörde KBLV agiert unter dem Mantel der Geheimhaltung und es stellen sich erhebliche Zweifel an deren Effektivität ein. Die verantwortlichen Tierärzte konnten sich wohl erfolgreich der Strafverfolgung entziehen. Kleine Höfe mit schlimmen Zuständen wurden zum Teil nach der gefeierten Schließung von den Megabauern übernommen und deren Rinder-Imperien wachsen. Die strukturellen, flächendeckenden Probleme der Ausbeutung für Kuhmilch, die zu massivem Tierleid führen, sind unangetastet geblieben. Probleme wie: Spaltenböden, Klauenprobleme, Mastitis ( Euterentzündung), Kälberentsorgung, Anbindehaltung, Überbelegung, räumliche Enge, Verstümmelung der Kühe, Tiertransporte, Tierferntransporte und der Umgang mit haltungsbedingtem Verfall und Downer-Kühen bestehen nach wie vor. Gut ist, dass noch ermittelt wird und dass die Polizeiaktionen Abschreckung brachten und die Behörden sensibilisiert wurden, wie im Fall von Dietmannsried. Die Hoffnung auf einen öffentlichen Prozess bleibt. Klar ist aber auch, dass nur unser gemeinsames Handeln wirkt, wenn Behörden nicht in der Lage sind, diesem grauenhaften System Herr zu werden. Das geht nur, wenn wir endlich aufhören als erwachsene, abgestillte Menschen artfremde Milch zu konsumieren. Sonst dreht sich der Kreislauf aus Ausbeutung, Gewalt, Krankheit und Tod einfach weiter.


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