E N T E N M A S T
Massentierhaltung
Entenfleisch hat bei der Bevölkerung ein besseres Image als Pute und Huhn. Dafür gibt es keinen Grund, denn Enten sind längst im Strudel der intensiven, industrialisierten Tierhaltung gefangen. Der Marktführer ist auch hier Wiesenhof. Enten werden auf engstem Raum in Hallen gehalten: Kein Wasser zum Schwimmen, kein Tageslicht und ein Boden der sich schnell in einen Morast aus Kot verwandelt.
Ente nach Maß
Die Gier der Menschen nach Entenfleisch hat auch bei diesen Tieren zu intensiven Züchtungen geführt. Das Leben der Entenküken beginnt in wenigen Industriebrütereien, wo schwache Tiere und Überproduktion geschreddert werden. Es folgen Tiertransporte und die industrielle Mast. Die Pekingenten, die hauptsächlich in der Mast eingesetzt werden, sind überzüchtet und auf Turbomast getrimmt. Dass im Rahmen der Mast Tiere massenweise auf den Rücken fallen und sich nicht mehr umdrehen können, ist ein Nebeneffekt der Überzüchtung.
Wer denkt, man wäre bei Barbarieenten oder Mulardenten besser aufgehoben, der täuscht sich gewaltig. Bei ersteren müssen Krallen und Schnäbel abgeschnitten werden, um zu hohe Verluste durch Aggressionen zu verhindern, letztere kommen in der Regel aus der tierquälerischen Stopfmast. Die Produktion der traditionellen Pekingente in Asien umfasst sogar ein bis zu viermaliges Stopfen pro Tag. So bekommt man die Tiere in Rekordzeit fett.
Für alle Enten bedeutet es ständiges Leid, sich nicht waschen und reinigen zu können. Die Wasservögel verwahrlosen in der Mast schnell. Die verdreckten Federn und Daunen werden nach dem Tode aufwendig gereinigt und werden als Billigdaunen in Jacken, Betten und Schlafsäcke gefüllt.
Schädlich für die Umwelt
Wie jede Art von Massentierhaltung, verursachen die gewaltigen Entenmastanlagen Emissionen in Form von Abgasen und Fäkalien. LKW- und Schiffsverkehr sichern den Futtermittelbedarf, dank weltweiter Logistik und ohne Unmengen von Strom und Wasser für Heizung, Belüftung, Reinigung und Tränkung geht nichts. Das alles bedeutet Raubbau an der Natur und Gefährdung unseres eigenen Lebensraums.
Schädlich für den Menschen
Entenfleisch war schon in viele Skandale verwickelt: Ob Containerladungen voller halb verwester, nicht ausgenommener Enten, im Hamburger Hafen mit dem Ziel Chinarestaurants zu beliefern, oder umdeklariertes Fleisch, gedopter Enten, aus der tierquälerischen Stopfmast oder auch illegal entsorgte Abfälle eines Großbetriebes in Bayern. Regelmäßig erschüttern Ausbrüche der Geflügelgrippe und Massentötungen in Folge der für den Menschen gefährlichen Seuche die Entenkonzerne. Es ist wenig verwunderlich, dass unter erbärmlichen Bedingungen gehaltene, geschwächte und gestresste Tiere krank werden. Natürlich ist in der Entenmast auch ein beträchtlicher Antibiotikaeinsatz zu verzeichnen. Resistenzen auf lebensrettende Antibiotika beim Menschen sind eine Folge des Einsatzes von Antibiotika in der Landwirtschaft.
In dem Betrieb in Brandenburg wurden zahlreiche, verletzte Tiere dokumentiert. Das Veterinäramt und Wiesenhof stellten dem Mastbetrieb ein gutes Zeugnis aus.
Nach kurzer Zeit verwandelt sich der Boden, in dieser Entenmastanlage von Wiesenhof, in einen Morast aus Kot von Tausenden Tieren auf engsten Raum.
Diese Wiesenhof Ente ist schon vor Stunden oder gar Tagen auf den Rücken gefallen und kann sich nicht mehr umdrehen.
Die Mülltonnen der Wiesenhof Zulieferer sind bis zum Bersten gefüllt. Erst mit Küken, dann mit immer größeren Tieren, die eine solche Turbomast nicht überleben.
Das Problem der Rückenlieger ist so bekannt, dass dieses Wort als Branchenfachausdruck gilt. Gegenmaßnahmen gegen diese grausame Folge der Überzüchtung: Fehlanzeige.
In dieser Wiesenhof Brüterei wurden Tausende Küken, in einem Reisswolf, bei vollem Bewusstsein zerquetscht. Alltag in allen Geflügelbrütereien.
In der Stopfmast werden Enten in Käfigen gehalten. Ob Einzel- oder Gruppenkäfig, die Tiere haben kaum Platz. Die Folgen: "Knochen wie Salzstangen", Zitat einer ungarischen Stopfmästerin.
Dieser Betrieb in Bayern wirbt mit Freilandhaltung. Was er verschweigt: Vor der Freilandhaltung sind die Tiere in der Aufzucht und dort leben und sterben die Enten auf Drahtgitterboden.