D A U N E N U N D F E D E R N
Woher stammen die Daunen?
Daunen stammen von Gänsen und Enten. Produziert werden sie auf drei verschiedene Arten. Sie alle haben eines gemeinsam: Die Tiere müssen unvorstellbar leiden.
Die meisten Daunen stammen aus der Massentierhaltung von Enten. Die Wasservögel sind dort in Hallen eingesperrt, haben keinen Zugang zu Wasser oder Sonnenlicht und leben auf einem Kotmorast. Die überzüchteten Enten stürzen häufig, können aufgrund des übernatürlichen Eigengewichts nicht mehr aufstehen und werden von ihren Artgenossen zu Tode getrampelt.
Die zweite Daunenquelle ist die Stopfleberproduktion, in welcher allein etwa 50 Millionen Enten und rund sechs Millionen Gänse leiden. Tägliche Zwangsfütterung mit einem Rohr, welches mit Gewalt in den Hals gerammt wird, Tierhaltung in winzigen Einzelkäfigen oder Käfigbatterien und Krankheiten sind Alltag in der Stopfmast. Gänsedaunen aus der Stopfmast sind daran zu erkennen, dass sie eine graue Farbe haben, denn weltweit leiden für die Stopfleber nur Graugänse. Die grauen Federn werden gerne hinter den bunten Jacken und Schlafsäcken der Outdoor-Firmen versteckt und Pyrenäen-Daune genannt.
Die dritte Daunenquelle ist das sogenannte Harvesting von Gänsen, das auch als Lebendrupf oder Mauserrupf bekannt ist. Dabei werden den Gänsen durch Rupferbrigaden die Federn und Daunen ausgerissen. Zurück bleiben nackt gerupfte, mit Verletzungen übersäte, traumatisierte Gänse. Dieser Vorgang kann mehrmals pro Jahr wiederholt werden. Schwere Verletzungen wie Fleischwunden werden vor Ort ohne Betäubung genäht. Flügel und Beine brechen häufig beim Rupfen, diese Knochenbrüche bleiben jedoch fast immer unbehandelt. Die Verluste von Tieren, die den Rupf nicht überleben, sind einkalkuliert und werden kompensiert, denn die Daunen lebender Tiere sind die teuersten und begehrtesten Materialien am Markt und werden in teuren Bettwaren, Jacken und Schlafsäcken verwendet.
Der Umweltaspekt
Daunen sind nicht das Naturprodukt, das uns die Daunenindustrie gerne anpreist. Daunen stammen aus Massentierhaltung und diese bringt immer enorme Beeinträchtigungen für die Umwelt mit sich.
Daunen müssen aufwendig gereinigt werden. Diese Prozesse finden vor allem in Ländern mit sehr niedrigen oder nicht vorhandenen Umweltstandards statt.
Intensive Gänsehaltung ist eine große Belastung für die Pflanzenwelt und eine Gänsemast in Freilandhaltung verwandelt eine grüne Wiese schnell in versandetes Ödland. Zudem verbraucht die Gänse- und Entenhaltung gewaltige Mengen an wertvollen Lebensmitteln, die weltweit unter Raubbau an der Natur angebaut und zu Lasten des Klimas transportiert werden müssen.
Die meisten Vogelgrippeausbrüche und die damit verbundene Angst vor einer Pandemie sind übrigens in Wassergeflügelbeständen zu verzeichnen, was wenig verwunderlich ist, sieht man sich die geschwächten Tiere in Massentierhaltung, Stopfmast und Lebendrupf an.
Aktuell wird die Daune endgültig zum „Kunstprodukt“, denn um die negativen Eigenschaften von Daunenprodukten in Bezug auf Feuchtigkeit zu kompensieren, werden die Daunen mit Teflon beschichtet und sind damit endgültig Sondermüll.
Alternativen
Daunen isolieren sehr gut – zumindest eine Ente oder eine Gans. Denn kein Mensch fettet die Daunen täglich ein. Deshalb sind Daunenprodukte für feuchte Gebiete völlig ungeeignet. Nasse Daunenjacken wärmen nicht. Aber es gibt sehr gute Alternativen: Synthetische Hohlfasern oder Naturfasern wie Baumwolle oder Kapok wärmen effektiv. In der Umweltbilanz stehen sie besser oder zumindest gleichwertig da und Tiere mussten dafür weder leiden, noch sterben.
Trotzdem werden in Polen Hunderttausende Gänse lebendig gerupft. Unter dem Deckmäntelchen des sogenannten Harvestings und mit Hilfe untätiger Behörden.
In Ungarn werden unzählige Gänse grausam, lebendig gerupft. Diese Daunen aus Lebendrupf gelten als die teuerste, beste Qualität und werden bis nach Japan verkauft. Auch die Technologie wird verkauft, Ungarn exportierte den Lebendrupf nach China.
Ein Rupfer fixiert den Kopf, einer sich wehrenden Gans, unter dem Hosenboden und reißt dem Tier die Federn aus.
China rupft aktuell mutmaßlich Millionen Gänse. Dort werden sogar die langen Federn gerupft und werden zu Federbällen verarbeitet. Die Gänse sind nach dem Rupf blutüberströmt.
In Polen stehen keine billigen Lebendrupfbrigaden aus der Roma-Bevölkerung zur Verfügung. Deswegen greift man, wie auch in Deutschland, gerne zu Rupfmaschinen für tote Tiere und rupft damit die lebenden.
In Polen werden für tote Tiere, gedachte Rupfmaschinen, bei lebenden Tieren genutzt.
Diese Gans in Ostungarn wurde 2014 dokumentiert. Die Gans hat mehrere, frische Wunden, die mit grobem Faden genäht wurden.
Synthetische Hohlfasern bieten Wärme, Wasserfestigkeit und geringes Gewicht ohne Tierleid. Die Alternative hat sich beim Militär längst durchgesetzt.