B I O
"Ich kaufe nur Biofleisch, Eier, Milch"
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Diesen Satz hören wir sehr häufig. Die drei Buchstaben gelten für viele Menschen als ein Symbol für Tierschutz. Ein folgenschwerer Trugschluss mit Folgen für Millionen Tiere. Denn in vielen grausamen Details unterscheidet sich die Biohaltung kaum oder gar nicht von der konventionellen Intensivtierhaltung. Die Betriebe sind in der Regel bei Geflügel mit tausenden Tieren und bei Schweinen mit hunderten Tieren als Massentierhaltungen einzuordnen. Man darf Kühe anketten, Schweine verstümmeln und völlig überzüchtete Turborassen einsetzen. Die Folge ist ein massiver Antibiotikaeinsatz, schwere Verletzungen, Krankheiten und Verhaltensstörungen. Der Hauptunterschied bringt den Tieren denkbar wenig: Sie fressen biologisch erzeugtes Mastfutter.
Massentierhaltung für Bioeier
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Besonders auffällig wird die Lüge vom Tierschutz bei der Biohaltung von Legehennen.
Die Geschichte des Bioeis im Supermarkt beginnt mit Massentierhaltung in Käfigen in den Zuchtfarmen der Turbohuhnzüchter. Dort werden die Elterntiere produziert. Diese werden auch in nicht-Bio-Massentierhaltungen auf engstem Raum gehalten, um Bruteier zu legen. Diese Bruteier landen in einer ganz normalen Industrie-Brüterei, in welcher männliche Küken geschreddert oder vergast werden. Davon können auch minimalistische Alibi-Projekte mit sogennaten Zweinutzungshühnern nicht ablenken. Die überlebenden Hennen werden mit ganz normalen Tiertransportern durch die Welt gekarrt und landen in einer ganz normalen Hennenaufzucht, was wieder zehntausende Tiere auf engsten Raum bedeutet.
Erst nach einem weiteren konventionellen Tiertransport und den groben Händen von Geflügelaustaller-Brigaden, landen die legefertigen Turbohennen der Marken LSL oder LB im Biostall mit durchschnittlich 10.000 anderen Hühnern. Rangkämpfe, Stress und mangelnder Schutz im Freilandbereich führen zu Federpicken, Kannibalismus und Krankheiten. Im Stall tun sie das, wozu sie ihre überzüchtete Genetik zwingt: Eierlegen, am besten täglich, über 300 im Jahr. Der Preis: Wenige Monate nach dem ersten Jahr sind die Tiere schwach, ausgelaugt, häufig krank und werden wieder einmal von groben Händen gepackt, in Kisten gepfercht und ein letztes Mal transportiert. Endstation: ausgemergelte Suppenhenne. Die nächsten Tiere stehen schon bereit.
In der Zeit bis zu ihrem frühen Tod haben die Tiere Unmengen an Fäkalien produziert, die Anlage hat für den Menschen und die Natur belastende Emissionen in die Luft gepustet und wertvolle Futtermittel und Unmengen an Wasser wurden verschwendet. Jeder Biobauer müsste zugeben, dass diese Probleme bestehen. Aber welcher Kunde fragt schon, nach Großelterntieren, Lohmann, Aufzucht, Brüterei oder Ausstallertruppe?
Gut für die Umwelt?
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Das gleiche gilt für Schweine- und Rindermast in der ökologischen Haltung. Dimension 40 fach schlimmer für Bio-Rinderhaltung. Die Rülpser und Furze der Tiere enthalten Methan, eine deutlich schlimmeren Klimakiller als CO2. Damit tragen auch die Biokühe dazu bei, dass die Rinderhaltung eine schlimmere Bedrohung für unser Klima ist als alle Motoren in Schiffen, Flugzeugen und Autos zusammen.
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Negativbeispiel Herrmannsdorfer
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Ein Beispiel ist der Muster-Biohof Herrmannsdorfer. SOKO Tierschutz Recherchen belegen, dass die Tiere in dem Stammbetrieb der Firma in Sauenkäfige gesperrt wurden. Trotzdem starben etwa 20% aller Ferkel an Krankheiten oder wurden von den Müttern getötet. Die Kastenstände, die auf der Website von Herrmannsdorfer jahrelang geleugnet wurden, wurden dort bis zur Aufdeckung durch SOKO Tierschutz eingesetzt. Antibiotika und Hormone waren in erstaunlichen Mengen im Einsatz und der Kunde wurde darüber bewusst belogen. Über die genaue Herkunft der Tiere der Zulieferer erfährt der Kunde nichts. Unser Fazit: Bio bringt bei Gemüse viel, bei Tieren ist Bio der falsche Weg.
Da die Bio- und Öko-Betriebe fast ausschließlich Turborassen einsetzen, sind die Tiere schon nach 12-14 Monaten ausgemergelt und von Stress und den Folgen hoher Legeleistung gezeichnet. Endstation: Suppenhuhn.
Oxytocin wird in Bioställen eingesetzt, um die Muttertiere von der Tötung ihrer Jungen abzuhalten. Die meisten Verbraucher gehen davon aus, dass Hormone bei Bio und Öko gar nicht eingesetzt werden.
Bei Herrmannsdorfer, einem Bio-Musterbetrieb, werden alle paar Tage Antibiotika eingesetzt. Der Kühlschrank voller Medikamente gleicht dem Anblick in der ganz normalen Massentierhaltung. Viele Tiere zeigen bereits Resistenzen.
Sie mögen es Ferkelschutzkorb nennen, aber es bleibt ein Käfig, der nicht einmal das Umdrehen im Biostall ermöglicht. Dieses Foto stammt vom Musterbetrieb Herrmannsdorfer Landwerkstätten in Glonn.
Fragt der Kunde nach Kastenständen oder solchen Käfigen, wurde das in den Geschäften der Firma Herrmannsdorfer bei SOKO Tests bestritten. Die Realität sieht anders aus.
In Biobetrieben werden die Käfige eingesetzt, die es den Müttern unmöglich machen vernünftigen Sozialkontakt mit den Ferkeln aufzunehmen. Wen wundert es, dass zahllose Ferkel zerquetscht werden.
Etwa 20 % der Tiere sterben in den ersten Wochen. Dieses Dokument stammt von Herrmannsdorfer und beweist die massiven Verluste, die über den Zahlen der konventionellen Massentierhaltung liegen.
Dokumente beweisen den regelmäßigen Medikamenteneinsatz bei Herrmannsdorfer. Der Hof stellt sich als das Nonplusultra der Bioproduktion dar.